PORTAITISSA
8. September 2025
   Mitten unter uns ist am Festtag der Geburt der Gottesmutter im Jahre des Herrn 2025 die Ikone der Gottesmutter „Portaitissa“ eingetroffen, gemalt nach dem Vorbild derjenigen, die sich im Kloster Iviron befindet. Auf dem Heiligen Berg Athos nimmt diese Ikone einen besonderen Platz ein. Sie ist vielleicht die bekannteste und am meisten verehrte wundertätige Ikone.
Im 9. Jahrhundert, während der ikonoklastischen Verfolgungen unter dem byzantinischen Kaiser Theophilos (813–842), befand sich die Ikone im Haus einer Witwe in Nikaia. Als ein Soldat die Ikone mit der Lanze durchbohrte, floss auf wunderbare Weise sofort Blut aus ihr. Die gläubige Frau legte die Ikone gemeinsam mit ihrem Sohn auf die Wasseroberfläche, da sie nicht wollte, dass diese geschändet würde, und sie gelangte so bis an die Küsten des Heiligen Berges.
   Nach einiger Zeit offenbarte die Ikone ihre Gegenwart: Die Mönche des Athos sahen in der Nacht auf dem Meer eine Feuersäule, die wie die Sonne leuchtete. Als sie eilig zum Ufer liefen, erblickten sie die heilige Ikone. Doch sooft sie mit einem Boot versuchten, sie aus dem Wasser zu holen, entfernte sie sich. In einem Traum zeigte die Gottesmutter jedoch dem seligen Gabriel von Iviron, dass er zu Fuß über das Meer gehen müsse, um die Ikone zu bergen. Der Mönch schritt in Glauben und Liebe über die Wellen und trug sie mit großer Ehrfurcht in die Klosterkirche.
   Ein wunderbares Geschehen ereignete sich: Immer wieder versetzte sich die Ikone selbst über das Klostertor, womit sie zeigte, dass ihr Wille war, an diesem Ort als „Portaitissa“, als Hüterin des Klosters und als Öffnerin der Tore des Paradieses für alle, die mit Glauben zu ihr fliehen, zu bleiben.
   Die Aufnahme der Ikone in unsere Kirche geschah mit Lobgesang, durch die Feier des Paraklisis zur Gottesmutter. 
   Die Feier der Ikone der Gottesmutter „Portaitissa“ wird jedes Jahr am Dienstag der Lichten Woche festlich begangen.

